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Durch und Durch

Heute war ich bei der Dentalhygiene.

 

Durch und Durch ging mir das Kratzen an meinen Zähnen. Bis ins Innerste. Ich erspare dir die Details, du kennst das eh, das Gefühl, wenn du mit der Kreide an einer Tafel kratzt, wenn es quietscht und kreischt. Wenn du das Gesicht verziehst, die Augen zusammendrückst und es dir eiskalt über den Rücken läuft.

 

Da sass ich nun so auf diesem Zahnarztstuhl, entspannt, tapfer und was es eben so braucht, um die endlosen Minuten an mir vorübergehen zu lassen...

 

Bis mir die grandiose Idee kam, ich könnte mich doch in eine Art Tagtraum - eine innere Reise - begeben.

Denn der Bildschirm an der Decke in der Praxis ist für mich vollkommen sinnlos, da ich die Augen im selben Moment schliesse, wenn sich die Instrumente meinem Mund nähern.

 

Nun, mein Tagtraum ging direkt hierher in meine Blogabteilung. 

Ich wollte darüber schreiben, was in meinem Körper so passiert, wenn ich am Wahrnehmen bin.

Ich nehme sehr viel wahr - bin sehr gspürig, eine Körperflüsterin -  nicht nur  meine eigenen Befindlichkeiten, mein Emotionen-Gedankengemisch, das Ziehen an den Stellen im Körper, die sich immer wieder eng anfühlen. 

Das Angespannte, dass sich an meinen Botschaftsbereichen Nacken, Schultern, Hüften immer wieder bemerkbar machen.

Ich nenne sie übrigens bewusst nicht "Schwachstellen", denn das sind sie nicht und das würde es unweigerlich schmälern, was diese schmerzenden Körperstellen FÜR UNS tun. 

Weil ich gerade dabei bin - auch wieder so ein Wort, das Geschichten und Dramen mit sich zieht, weil es so behaftet ist. "Schwachstellen" - weg damit!!!

 

Ich fühle in meinem Körper aber auch, wenn sich ein Energiestau löst. 

So lange dachte ich, das sei nichts besonderes. Oh, da war ich weit daneben.

 

Denn genau das zeigt mir meinen Weg. Wenn sich ein innerer Widerstand gegen - was weiss ich was aufbaut - wird es definitiv eng in mir. Die Energien sind nicht mehr im Fluss. Die Schwingung kann sich nicht mehr ungehindert verteilen.

Wenn ich es dann schaffe, die Schritte der Heilung in kurzer Zeit zu durchlaufen, dann beginnt es in mir zu fliessen. Es kribbelt. Es weitet sich. Es fühlt sich an, wie ein Heimkommen. Ein Hallelujah. Ein Danke. 

Manchmal schau ich dann an meinem Körper runter, weil ich das Gefühl habe, ich müsste vor lauter Ausdehnen 10 cm an Umfang zugenommen haben.

Um als nächstes in meinen Körper reinzuspüren und zu bemerken, wie sich alles entspannt.

Jeder Muskel, jede Zelle in mir.

Meist bemerke ich dann auch erst, was denn noch alles angespannt war. 

Eine Grundspannung, die wir wohl alle haben. So, als wäre es normal. Es fällt uns gar nicht mehr auf. 

 

Umso schöner ist das Gefühl, wenn es sich in mir entspannt. 

Tief entspannt. Weil ich alles sein lasse, was gerade wieder so in meinem System rum ist. 

Tapferer Krieger / Tapfere Kriegerin, die ständig dabei ist, sich selbst besser da stehen lassen zu wollen, als ich mich tief drinnen eigentlich fühle. 

Der Zustand, wenn ich mir einrede, etwas soll so oder so sein, denn das tut man nicht, so denkt man nicht...

der grösste Witz ist überhaupt, wenn sie dir sagen wollen, du sollst in höheren Schwingungen sein.

Und deine sogenannten niederen Schwingungen einfach mal so übergehen. 

 

So scheinbar wirr ziehen die Gedanken und Bilder in meinem Tagtraum hin und her.

 

Bei diesen Gedanken bin ich dann hängenblieben - am Zahnarztstuhl, mit offenem Mund, das Kratzen im Ohr und Gänsehaut durch und durch. 

 

Ich übergehe keine negativen Gefühle mehr, ich übertünche keine negativen Schwingungen mehr.

Also, die welche mir bewusst sind...

Das habe ich viel zu lange gemacht.

Alles was ist anzunehmen,

alles was ich wirklich denke anzunehmen,

alles, was ich wirklich fühle anzunehmen.

Natürlich, das erfordert radikale Ehrlichkeit mir selbst gegenüber.

Das bedeutet auch, dass ich mich  nach Aussen hin verletzlich zeige. Ich zeige meine Wunden und Schwächen.

Halte sie hin - sie dürfen gesehen werden.

Ich beginne sie zu lieben.

 

Ich öffne kurz die Augen während der Behandlung am Zahnarztstuhl.

Schaue auf den Bildschirm ober mir.

Da trägt gerade ein Lux ein totes Kaninchen in seinem Maul.

Na super, denk ich mir so... und schliesse wieder die Augen, denn das nächste Instrument kommt ums Eck und landet direkt in meinen Zahnzwischenräumen. 

 

In meinem Tagtraum sehe ich viele Menschen, die diese Wunden, Schwächen und Narben betrachten.

Die verheilten und die offenen. Wie die einen beurteilen und sich wegdrehen - wohl wissend, dass sie selbst solche Themen haben. Ich spüre ihre Angst davor, sich mit dem auseinanderzusetzen. Beruhige mich, denn alles ist gut, so wie es ist. 

Dann sehe ich die  anderen, die hinschauen, die hinspüren und in dem selben Moment darf in ihnen etwas heilen. 

Sie hören auf, gegen ihre Wunden zu kämpfen. Sie lassen sie einfach DA SEIN. Es wird ihnen bewusst, wie müde sie sind, weil sie so lange versucht haben, den Schein aufrecht zu erhalten. 

 

Als ich das Wort Schein in mir höre, sehe ich sie - die vielen Lichter in den Menschen, die schon so lange versteckt sind. Ich erkenne ihre inneren Kämpfe, weil ich den Weg selbst gegangen bin. 

Ich sehe, wie sie bereit sind, Licht in diese Ecken ihres menschlichen Seins zu bringen. 

Noch zaghaft, noch ängstlich und scheu. 

Doch das Bewusstsein kommt unweigerlich. Dass es so nicht weitergeht. Dass die neuen Pfade bereits ausgeleuchtet sind. 

Sie werden hinschauen lernen. Das, was so lange im Schatten war, werden sie hervorholen. 

Und noch wichtiger, das Licht, dass so lange gedimmt war, werden sie unter dem Scheffel hervorbringen und aufdrehen. 

Es wird geschehen. Es läuft schon. Sie werden er-scheinen. 

Sie werden tief ausatmen, als wäre es der letzte Atemzug und dann werden sie wieder tief einatmen, als wäre es der erste Atemzug - klar, liebevoll, bejahend.

 

Bitte spülen hör ich die Zahnärztin. 

 

Huch, bin ich schon fertig?  Ui, es war nicht angenehm! Doch ich bin nicht geflüchtet. Ich blieb im Feuer stehen. 

Atme ein und atme aus. Bin in das Unangenehme hineingesunken und habe es vollkommen empfangen. 

Durch und Durch - in meinem ganzen Körper habe ich es empfangen. Es durfte da sein. 

Und es hat sich in mir enspannt. 

Weil jeder Widerstand zwecklos gewesen wäre. Weil ich die Einstellung hatte, da will ich durch und will alles mitnehmen, was ich aufnehmen kann. Weil ich jeden Schatz und jede Kraft bergen will, die zu mir gehören.

 

Wie war das noch mit dem Spüren? 

Ach, da wollte ich doch einen Blogartikel schreiben...was wir noch alles wahrnehmen und wie wenig wir uns dessen bewusst sind. 

Heute nicht mehr. 

Der Anstoss ist schon getan. 

Der Heilraum schon eröffnet. 

 

Wie immer lade ich dich ein, nicht nur zu lesen, sondern gerne in deine eigenen Filme zu versinken. Zu spüren, wahrzunehmen, zu beobachten und tief einzutauchen. 

 

Ich freue mich von dir zu lesen. 

 

Sei herzlichst gegrüsst

und umarmt - weil wir gerade dabei sind...kannst du meine Umarmung spüren? Dich richtig hineinfallen lassen?

 

Stefanie

 

#magischesreisen 

#tapfererkrieger

#derraumdeinesausdrucks

#deinezeitmitmir

 

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